Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und Weltnaturerbe "Grumsiner Buchenwald"

Ein Biosphärenreservat ist eine im Allgemeinen von der UNESCO anerkannte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll.

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, mit einer Größe von 129.161 ha, wurde, durch das Nationalparkprogramm der DDR vom September 1990, unter Schutz gestellt. Es umfasst eine eindrucksvolle Kulturlandschaft mit rund 240 Seen, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Europas, zahllosen Mooren, Acker- und Grünland, von dem über 29% ökologisch bewirtschaftet werden. Viele Generationen prägten auf unterschiedlichster Weise das Biosphärenreservat.

Die Schorfheide, als traditionelles Jagdgebiet, sicherte den Erhalt dieses großen Waldgebietes bis in die heutigen Tage. Die besseren Böden der kuppigen Grundmoränen wurden vorwiegend ackerbaulich genutzt. 70 kleine Bauern- oder Gutsdörfer und drei Kleinstädte haben in der Landwirtschaft ihren Ursprung.

Das stille, dünn besiedelte Land, der Wechsel zwischen ausgedehnten Wäldern und weiten Offenlandschaften, der Reichtum der Landschaft an unterschiedlichen Strukturen auf engstem Raum bilden die Grundlage für eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten. Die Gletscher der Vereisung hinterließen nach ihrem Abschmelzen vor 10.000 bis 15.000 Jahren eine reich gegliederte Landschaft -ein großes Lehrbuch der Eiszeit. In den naturnahen Wäldern brüten See-, Fisch- und Schreiadler. Die hohe Anzahl von Feuchtgebieten in diesen Waldbereichen ist idealer Lebensraum für Schwarzstorch und Kranich (Quelle: LUA Brandenburg März 2008).

Weltnaturerbe "Grumsiner Buchenwald"

Ehemals beherrschten von der Buche geprägte Wälder das Landschaftsbild in Mitteleuropa. Ohne den Einfluss des Menschen würden Buchenwälder rund 2/3 der Landfläche Deutschlands einnehmen. Die Buche ist eng mit der Kulturgeschichte der europäischen Zivilisation verbunden.

Die nacheiszeitliche Wiederbesiedlung der Landschaft durch die Buche stellt ein einmaliges Beispiel dar, wie eine einzige Baumart sich gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzen und auf großer Fläche dominieren kann. Die Wiederansiedlung der Buche verlief parallel zur Sesshaftwerdung des Menschen und zur Herausbildung höher organisierter Gesellschaftsformen, die zu jeder Zeit ihre Spuren hinterließen. Durch Waldrodungen und Flächenumwandlungen sind in Deutschland nur noch 6,5 % der potentiellen Buchenwaldflächen erhalten geblieben.

Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin befinden sich heute die größten, noch zusammenhängenden Tiefland-Buchenwälder Europas. Im Biosphärenreservat ist der Buchenwald Grumsin dabei das flächenmäßig größte Totalreservat. Geprägt ist der Grumsin durch tiefe Senken und schroffe Höhenzüge aus den Endmoränenzügen der Weichseleiszeit. In den Senken befinden sich Moore verschiedenster Ausprägung und Güte (Quelle BRSC).